|
Als mich die Frage erreichte, ob ich Lust hätte die Tournee eines reisenden historischen Panoptikums zu organisieren
und zu betreuen, sagte ich schnell "Ja". Denn so eine vielschichtige Zeitgeschichte auf einer seriösen Basis zu präsentieren passt gut in meine lange Veranstalterlaufbahn, in der ich mich immer zwischen
Theater, Halle und Straße bewegte. Festivals, Stadtfeste, nostalgischen Jahrmarkt, Hochseilschau, Circus, Autorenlesungen, Naturheilkongresse und hunderte Kunstmessen mit Künstlern und Kunsthandwerkern organisierte.
Eine Sammlung welche lange seine Heimat in Museen und im Jahrmarkt hatte, dann in einem Museumskeller vergessen wurde, nun in Stadthallen wieder einer breiten Bevölkerung zugänglich zu machen. Eine echte
Herausforderung für mich, der nun mit 66 Jahren seine lebenslangen Erfahrungen gerne anderen Veranstaltern zur Verfügung stellt. Als ich im Internet zu dem Wort Panoptikum (von griech. pa, pan, ,alles’,
und optikó, ,zum Sehen’), recherchierte fand ich auch viele literarische Werke mir bekannter Autoren, die im Titel ihrer Bücher diesen Begriff nannten, um damit ihre skurrile Weltsicht zu umschreiben. Da sagte
ich mir, warum fasse ich nicht einige meiner vielen Kurzgeschichten unter "Panoptikum im Alltag" zusammen? Denn ich habe über viele Jahrzehnte "alles was ich sah" und was mich berührte
niedergeschrieben. Insofern ist auch mein Leben ein Panoptikum voller bunter Ereignisse, die mich prägten und reifen ließen. Diese bunte Vielfalt bin ich, der immer neugierig die Welt betrachtete, offen für
alles, auch wenn es gewöhnungsbedürftig war. Oft war ich mit meinen Projekten der Zeit voraus, wurde zunächst belächelt, aber wenige Jahre später haben es andere aufgegriffen. War Vorreiter, Pionier und gleichzeitig
auch der Macher, der vieles davon auf den Weg brachte. Nun dieses Panoptikum von ca. 1900 bis in die Gegenwart. Rückblick und Ausblick im Jetzt. Das passt zu mir, als Organisator, Macher, Verleger und Autor.
Peter Burger, November 2016
|